Die Frage nach der Ursache, der aktuellen Finanzkrise geistert nicht nur durch die Presse sondern auch durch Umfragen. „Staatsversagen oder Systemkrise?“ heißt es da. Beleuchten wir die Frage deshalb etwas näher.
Auslöser der Finanzkrise von 2008/2009 ist unfraglich die geplatzte Immobilienblase in den USA im Jahr 2007 gewesen. Es wurden Häuserkredite vergeben an Menschen deren Bonität bestenfalls fragwürdig war (sogenanntes „Subprime-Lending“). Stetig steigende Immobilienpreise animierten die Schuldner zur Neubelastung des „Wertzuwachses“ ihrer Häuser durch neue Hypotheken. Angeheizt wurde das Ganze durch staatliche Programme zur Stimulierung des Häusermarktes. Ohne Ende wurden Häuser gebaut, ohne das eine Korrektur des Marktes zugelassen wurde. Keine Stimulation war mehr in der Lage die Kräfte der Marktkorrekturbewegung zurückzuhalten als September 2008 die Dämme brachen. Die Immobilienpreise sanken nicht, sie fielen ins Bodenlose – und belasteten viele Amerikaner mit Hypotheken die plötzlich um ein vielfaches höher waren als der Wert ihrer Häuser. Kredite die vor kurzem noch als gesund gehandelt wurden, waren nun „Schrottpapiere“.
Aber warum? Hat man in den Kontrollbehörden geschlafen oder wurde man gar bestochen fortzusehen? Hat der Kapitalismus versagt? Hätte nicht der Markt die Situation viel früher bereinigen müssen? Wer trägt die SCHULD?
Unser Geld ist Schuld - Denn unsere Schulden sind Geld. Geldschöpfung geschieht im modernen Bankensystem durch die Vergabe von Krediten. Im Moment der Unterschrift eines Kreditkontraktes verlängert sich die Bankbilanz um den fraglichen Betrag. Jede Tilgungsrate tilgt nicht nur die Schuld, sie tilgt tatsächlich das Geld. Was hat die Bank also von einem Kredit? Im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners fällt zwar die Tilgung aus, doch geht die Sicherheit an die Bank. Banken sind aber statt an der Sicherheit mehr an den Zinsen interessiert, die nämlich nicht, wie die Tilgung, aus den Bilanzen verschwindet, sondern als Gewinn ins Eigenkapital der Bank fließt. Diese Zinsen sind erwirtschaftet worden, sie waren nicht Teil des Kredits. Wenn aber Geld nur als Schuld geschöpft werden kann und die Zinsen niemals Teil dieser Schöpfung sind, woher kommt dann das Geld zur Bedienung der Zinsen?
Es wird aus neu aufgenommenen Schulden erwirtschaftet. Unserem Geldsystem wohnt daher eine inflationäre Dynamik inne, welche sich mit der Zeit exponentiell beschleunigt. Eine Schuld fordert Zinsen, deren Bedienung neue Schulden erfordert, welche wieder Zinsen nach sich ziehen. Diese Dynamik stößt dann an Grenzen wenn es keine oder nur unzureichende Sicherheiten gibt die man beleihen kann. Kredite müssen dann in zunehmendem Maße an Schuldner mit immer schlechteren Sicherheiten vergeben werden.
Damit wären wir dann ungefähr bei der Ausgangssituation der Immobilienkrise 2007, die das Kollabieren beträchtlicher Teile des internationalen Kreditsystems nach sich zog. Das ganze auf Schuld begründete Geldsystem konnte nur gerettet werden durch die massive Verschuldung der Staaten welche die entstandene Schuldenlücke kurzfristig schlossen. Solange die Staaten, mit ihren notfalls unbeschränkten Befugnissen in das Eigentum ihrer Bürger zu vollstrecken, als Schuldner der letzten Instanz auftreten, wird das Geldsystem überleben.
Das aber auch diese Fähigkeit schnell an ihre Grenzen stoßen kann zeigen Island und Griechenland. Wenn die Beträge, die geliehen werden, teilweise um ein Vielfaches höher sind als das BIP des Schuldnerlandes, sind die von den Banken geforderten Zinsen zumeist so hoch, das schon nach kürzester Zeit eine Staatsanleihe zur Finanzierung der Zinsen aufgelegt werden muss. Zuerst zeigen sich solche Effekte in Ländern welche entweder längerfristig über ihre Verhältnisse gelebt haben oder die kurzfristig immense Beträge, wie für eine Bankenrettung oder ein Konjunkturpaket, aufgebracht haben. In solchen Fällen werden die Schuldnerländer von den Schulden und den auf sie entfallenden Zinsen eingeholt. Wie die Immobilienblase platzt dann die „Staatsschuldenblase“ – Und kein „Schuldner der letzten Instanz“ ist mehr in Sicht.
Früher oder später holt dieses Schicksal jedes Land ein das sich einer schuldgedeckten Währung bedient. Zu diesem Zeitpunkt gehört dann den Großbanken das Schuldnerland wahrscheinlich nicht nur einmal sondern zweimal.
Das Geld ist also für das verantwortlich was wir Wirtschaftskrisen nennen, doch wer trägt die Schuld? Mitnichten ist es der Markt, denn dieser versucht einzig die Schulden welche nie gedeckt waren, zu ihrem intrinsischen Wert zurück zu führen, also null. Wir waren einzig zu apathisch oder schlicht zu dumm dies zu erkennen.
Ebenso wenig haben die Kontrolleure oder Analysten versagt, zumindest nicht im Sinne des bestehenden Geldsystems. Ohne das Zudrücken aller Augen in Kontroll- und Vergabeausschüssen wäre das System schon viel früher kollabiert.
Der welcher nach einem Schuldigen sucht, braucht schlicht nur in den Spiegel zu sehen. Mit unserer kritiklosen, ja geradezu verblendeten, Bereitschaft die bunten Zettelchen der Zentralbank und die Nullen und Einsen der Banken als Zahlungsmittel zu benutzen haben wir uns und unseren Kindern und Kindeskindern dicke Ketten geschmiedet. Wenn wir diese Ketten nicht beizeiten durch eine überlegte Währungsreform sprengen, sind blutige Konflikte, Armut, Hunger und Leid unausweichlich.
Auslöser der Finanzkrise von 2008/2009 ist unfraglich die geplatzte Immobilienblase in den USA im Jahr 2007 gewesen. Es wurden Häuserkredite vergeben an Menschen deren Bonität bestenfalls fragwürdig war (sogenanntes „Subprime-Lending“). Stetig steigende Immobilienpreise animierten die Schuldner zur Neubelastung des „Wertzuwachses“ ihrer Häuser durch neue Hypotheken. Angeheizt wurde das Ganze durch staatliche Programme zur Stimulierung des Häusermarktes. Ohne Ende wurden Häuser gebaut, ohne das eine Korrektur des Marktes zugelassen wurde. Keine Stimulation war mehr in der Lage die Kräfte der Marktkorrekturbewegung zurückzuhalten als September 2008 die Dämme brachen. Die Immobilienpreise sanken nicht, sie fielen ins Bodenlose – und belasteten viele Amerikaner mit Hypotheken die plötzlich um ein vielfaches höher waren als der Wert ihrer Häuser. Kredite die vor kurzem noch als gesund gehandelt wurden, waren nun „Schrottpapiere“.
Aber warum? Hat man in den Kontrollbehörden geschlafen oder wurde man gar bestochen fortzusehen? Hat der Kapitalismus versagt? Hätte nicht der Markt die Situation viel früher bereinigen müssen? Wer trägt die SCHULD?
Unser Geld ist Schuld - Denn unsere Schulden sind Geld. Geldschöpfung geschieht im modernen Bankensystem durch die Vergabe von Krediten. Im Moment der Unterschrift eines Kreditkontraktes verlängert sich die Bankbilanz um den fraglichen Betrag. Jede Tilgungsrate tilgt nicht nur die Schuld, sie tilgt tatsächlich das Geld. Was hat die Bank also von einem Kredit? Im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners fällt zwar die Tilgung aus, doch geht die Sicherheit an die Bank. Banken sind aber statt an der Sicherheit mehr an den Zinsen interessiert, die nämlich nicht, wie die Tilgung, aus den Bilanzen verschwindet, sondern als Gewinn ins Eigenkapital der Bank fließt. Diese Zinsen sind erwirtschaftet worden, sie waren nicht Teil des Kredits. Wenn aber Geld nur als Schuld geschöpft werden kann und die Zinsen niemals Teil dieser Schöpfung sind, woher kommt dann das Geld zur Bedienung der Zinsen?
Es wird aus neu aufgenommenen Schulden erwirtschaftet. Unserem Geldsystem wohnt daher eine inflationäre Dynamik inne, welche sich mit der Zeit exponentiell beschleunigt. Eine Schuld fordert Zinsen, deren Bedienung neue Schulden erfordert, welche wieder Zinsen nach sich ziehen. Diese Dynamik stößt dann an Grenzen wenn es keine oder nur unzureichende Sicherheiten gibt die man beleihen kann. Kredite müssen dann in zunehmendem Maße an Schuldner mit immer schlechteren Sicherheiten vergeben werden.
Damit wären wir dann ungefähr bei der Ausgangssituation der Immobilienkrise 2007, die das Kollabieren beträchtlicher Teile des internationalen Kreditsystems nach sich zog. Das ganze auf Schuld begründete Geldsystem konnte nur gerettet werden durch die massive Verschuldung der Staaten welche die entstandene Schuldenlücke kurzfristig schlossen. Solange die Staaten, mit ihren notfalls unbeschränkten Befugnissen in das Eigentum ihrer Bürger zu vollstrecken, als Schuldner der letzten Instanz auftreten, wird das Geldsystem überleben.
Das aber auch diese Fähigkeit schnell an ihre Grenzen stoßen kann zeigen Island und Griechenland. Wenn die Beträge, die geliehen werden, teilweise um ein Vielfaches höher sind als das BIP des Schuldnerlandes, sind die von den Banken geforderten Zinsen zumeist so hoch, das schon nach kürzester Zeit eine Staatsanleihe zur Finanzierung der Zinsen aufgelegt werden muss. Zuerst zeigen sich solche Effekte in Ländern welche entweder längerfristig über ihre Verhältnisse gelebt haben oder die kurzfristig immense Beträge, wie für eine Bankenrettung oder ein Konjunkturpaket, aufgebracht haben. In solchen Fällen werden die Schuldnerländer von den Schulden und den auf sie entfallenden Zinsen eingeholt. Wie die Immobilienblase platzt dann die „Staatsschuldenblase“ – Und kein „Schuldner der letzten Instanz“ ist mehr in Sicht.
Früher oder später holt dieses Schicksal jedes Land ein das sich einer schuldgedeckten Währung bedient. Zu diesem Zeitpunkt gehört dann den Großbanken das Schuldnerland wahrscheinlich nicht nur einmal sondern zweimal.
Das Geld ist also für das verantwortlich was wir Wirtschaftskrisen nennen, doch wer trägt die Schuld? Mitnichten ist es der Markt, denn dieser versucht einzig die Schulden welche nie gedeckt waren, zu ihrem intrinsischen Wert zurück zu führen, also null. Wir waren einzig zu apathisch oder schlicht zu dumm dies zu erkennen.
Ebenso wenig haben die Kontrolleure oder Analysten versagt, zumindest nicht im Sinne des bestehenden Geldsystems. Ohne das Zudrücken aller Augen in Kontroll- und Vergabeausschüssen wäre das System schon viel früher kollabiert.
Der welcher nach einem Schuldigen sucht, braucht schlicht nur in den Spiegel zu sehen. Mit unserer kritiklosen, ja geradezu verblendeten, Bereitschaft die bunten Zettelchen der Zentralbank und die Nullen und Einsen der Banken als Zahlungsmittel zu benutzen haben wir uns und unseren Kindern und Kindeskindern dicke Ketten geschmiedet. Wenn wir diese Ketten nicht beizeiten durch eine überlegte Währungsreform sprengen, sind blutige Konflikte, Armut, Hunger und Leid unausweichlich.
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