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Staatsfeind Ron Paul

Ungern äußere ich mich zur Berichterstattung über die Vorwahlkämpfe in den USA die in unseren Massenmedien im Print, wie Online stattfindet. (TV ist seit 10 Jahren abgeschafft) Ich äußere mich deshalb ungern weil die geistigen Unfälle unserer qualitätsjournalistischen Hirnzwerge, welche diesbezüglich dem Rufmord näher kommen als der sonst üblichen propagandistischen Hetze, eigentlich diese Aufmerksamkeit gar nicht verdienen.

Worum geht es? Natürlich um den libertären (eigentlich paleo-konservativen) Kongress-Abgeordneten Ron Paul. Paul versucht das zweite Mal die Nominierung der Republikanischen Partei zu erlangen und im Gegensatz zu 2008 hat er diesmal echte Chancen.

Paul predigt einzig die Rückkehr zum großartigsten staatsrechtlichen Dokument das dieser Planet jemals gesehen hat: Der Verfassung der USA. Heißt: Größtmögliche Autonomie der Einzelsaaten, eine Nicht-Interventionistische Außenpolitik des Handelns und der Diplomatie und die Abschaffung des Federal-Reserve-Systems.

Wie man sieht: Gleich drei Hornissennester auf einmal!

Würde Ron Paul Präsident der USA werden wäre das eine furchtbare Sache für die Mainstream-Medien: Immerhin haben die schon das letzte halbe Jahr damit verbracht die Kriegstrommeln gegen den Iran zu befeuern. Schließlich benötigen die hochverschuldeten USA auch diesmal wieder eine "Koalition der Willigen" mit der sie einen solchen Krieg vom Zaun brechen können.

Größtmögliche Autonomie der Einzelstaaten? "Aber seht doch: Wir betreiben hier in Europa so eine erfolgreiche Politik des 'Starken Staates' - Wie könnt ihr da das Gegenteil wollen?" Vielleicht weil sich die "Big Government" inzwischen in eine "Fat Government" verwandelt hat die an Herz-Kreislauf-Beschwerden zugrunde geht?

Bei dem Versuch das private(!) Federal-Reserve-System zu beenden soll sich ja schon so mancher Amerikaner eine Kugel eingefangen haben. Keine Wunder: Immerhin finanziert die FED gleichermaßen Big-Welfare-State und Big-Warfare-State. Banken als Erstempfänger des Papiergeldes sind die großen Profiteure, denn wenn diese das Geld in die Hand bekommen konnte es noch keine Preisinflation treiben. 

Wie man sieht genügend Gründe um Ron Paul (der insbesondere vom Republikanischen Establishment unter Feuer genommen wird) auch hier in Deutschland anzugreifen.

Neben einem gewissen Hetzartikeln mit Rufmord-Potential von einem gewissen TAZ-Author gibt es noch Artikel die durch schlichte Selektion der Faktenberichterstattung Meinungsmanipulation betreiben. Ganz bewusst nehme ich mir hier diesen Artikel der Tagesschau vor: >>Klick<<
Die Tagesschau gilt bekanntlich vielen immer noch als DAS grundsolide Organ der Berichterstattung.

Der Kommentarbereich zur Meldung (bezeichnenderweise zur weiteren Kommentierung gesperrt) bietet so manche schöne Möglichkeit nicht selbst kommentieren zu müssen:

"Geht's noch unseriöser? Ich schäme mich für die tagesschau." - 2. Januar 2012 - 21:37 — reinpolitisch

Im Artikel heißt es: "Außerdem soll er früher gegen Schwule, Juden und den Schwarzenführer Martin Luther King gehetzt haben."

Der Vorwurf bezieht sich wahrscheinlich auf Newsletters welche Ron Paul vor 20 Jahren verlegt hat.

 Was gibt es dazu zu sagen:


Was bleibt also von den Vorwürfen übrig: Ein beschäftigter Frauenarzt der schlicht keine Zeit hatte mit der nötigen Gründlichkeit zu überprüfen was alles unter seinem Namen veröffentlicht wurde. Als Paul von den Artikeln erfuhr distanzierte er sich klar, übernahm aber die volle Verantwortung für ihre Veröffentlichung.

All dies ist nicht erst seit 2008 oder 2012 bekannt. Die ganze Sache wurde bereits Mitte der 90er untersucht als Paul das zweite Mal für den Kongress kandidierte. Es wäre also nicht nur nicht schwer gewesen diese Fakten zu finden, es wäre auch DIE VERDAMMTE AUFGABE VON QUALITÄTSJOURNALISTEN GEWESEN. Wie gut das ich solche Leistungen schon lange nicht mehr erwarte, sonst würde ich mich wohl genauso für die deutsche Medienlandschaft schämen wie @reinpolitisch in seinem Comment.

Zum Abschluss noch ein Zitat von Ron Paul zum Thema Rassismus: 
"Libertarianism is the enemy of all racism, because racism is a collectivist idea; that you put people in categories. You say, well blacks belong here, and whites here, and women here. We don't see people in forms.. or gays. You don't have rights because your gays, or women or minorities, you have rights because you’re an individual. So we see people strictly as individuals. We get these rights in a natural way. So it's exactly opposite of all collectivism and it's absolutely anti-racism because we don't see it in those terms. "

Bleibt nur noch zu sagen: Ich schäme mich.... Für die Dummheit und Leichtgläubigkeit der Deutschen....

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